Sierra (aus dem Straßengraben)


Sierra.
2011-2019

Niemals vergessen, für immer im Herzen.

Leider werden die Welpen ohne ihre "verrückte Tante" aufwachsen müssen.
Am 15.10.19 mussten wir aufgrund von Krebs Abschied von unserem 'weißen Teufel' nehmen.


Mach's gut, mein Herz!

 

Wir werden uns wiedersehen.

 


 

Sierra

(aka "das Weiße", "White Noise", Eisbär, Plüschpo, Kringelding, Stressie-Lassie, Sui I., #SweetButPsycho)

 

Sierra ist offensichtlich kein Holländischer Schäferhund. Und natürlich kein Zuchthund ;)

Aber immerhin Teil unserer Familie. Deswegen wird sie selbstverständlich auch vorgestellt. Außerdem wird sie ja auch ein wenig bei der Aufzucht helfen ^^

Sierra ist schätzungsweise ein Husky-Schäferhund-Podenco-Mix, vermutlich geboren ca. 2011 oder -12 und kam mit etwa 1-2 Jahren am 28. September 2013 aus Spanien zu uns. Dort wurde sie mit gefesselten Beinen und zugebundener Schnauze in einen Straßengraben geschmissen (daher nennen wir sie spaßeshalber schon mal adelig "Sierra aus dem Straßengraben" ;) Man muss es ja doch ein wenig mit Humor nehmen..)...
 

Als wir sie am Flughafen abholen sollten, hörten wir ein fürchterliches "Kreischen" aus dem Transporter und hofften insgeheim, dass es sich dabei nicht um unsere Kandidatin handelte. Natürlich war sie es... Man überreichte sie uns mit den Worten: "Viel Spaß mit dem weißen Teufel!" - zu der Zeit konnten wir mit der Aussage aber noch nichts anfangen (das änderte sich aber zeitnah!).

 

Zum Beispiel hat sie anfangs alles gejagt, was sich irgendwie bewegt hat. Egal, ob zu Land, zu Wasser (Schiffe) oder zu Luft (Hubschrauber). Inzwischen ist sie - nach intensivem Training - selbst von Kaninchen abrufbar - trotz Lernschwäche.

 

An guten Tagen arbeitet sie wunderbar mit! Auch, wenn die "schlechten" Tage noch nicht ganz gestrichen sind, kommen sie (immer seltener) vor. Man muss sie erst mal überzeugen, warum sie etwas tun soll und warum es sich für sie lohnt ;) Ansonsten kann sie gerne diskutieren.


Wenn sie allerdings von etwas überzeugt ist, kann sie es kaum erwarten - und tut dies meist lauthals kund. Lautstark überzeugen kann sie aber auch, wenn ihr etwas nicht passt. 

 

Sierra sollte zunächst eigentlich nur unser Pflegehund sein.

 

Sie kam völlig abgemagert zu uns; man konnte jede Rippe und jeden Wirbel (sogar in der Rute) sehen und ihre Hüftknochen ragten heraus. Die ersten drei Tage und Nächte kam sie kaum zur Ruhe - an Schlaf war für sie gar nicht zu denken. Sie tigerte nur umher. Nachdem wir mit kurzfristigem Training und Management nur minimale Erfolge erzielen konnten, dem Hund aber diesen enormen Stress nehmen wollten, haben wir sie vom Tierarzt untersuchen lassen, der uns ein Beruhigungsmittel mitgab.
Dieses verabreichten wir. Nach großem Widerstand, legte sie sich letzten Endes doch hin und schlief von etwa 15:00 Uhr am Nachmittag bis etwa 12:30 Uhr am nächsten Tag durch!

Sie wusste seitdem, dass sie schlafen kann und wieder aufwacht. Dennoch kam es noch einige Male vor, dass sie schreiend aus dem Schlaf aufschreckte. Wir vermuten, dass sie in Spanien nachts "überfallen" wurde..

 

Die meisten Anfragen für Sierra kamen (wie es so üblich ist) wegen ihres Aussehens, was eine Vermittlung bei ihrem damaligen Verhalten einfach nicht möglich machte.

Nach einer fehlgeschlagenen (2,5-tägigen) Vermittlung konnten wir uns bei einer erneuten Anfrage nicht mehr von ihr trennen. Von da an waren wir "Pflegestellenversager".

 

Sierra hat eine enorme Entwicklung durchgemacht, auch wenn sie noch die ein oder andere (kleine) Baustelle hat und etwas "speziell" & verhaltensoriginell ist. Heutzutage ist aber schon fast in Vergessenheit geraten, dass sie mich mehr als ein mal an den Rande des Wahnsinns gebracht hat; wie oft ich in Tränen ausgebrochen bin und sogar schon das Handy in der Hand hatte, um dem Tierschutzverein zu sagen, dass sie eine neue Pflegestelle braucht...

 

Es war bei Weitem nicht leicht, überhaupt mit ihr in die Arbeit einzusteigen. Futter hat sie verweigert, von Spielzeug knallte sie durch, anfassen musste man sie jetzt auch nicht und ansprechen war ihr völlig egal..

Die Arbeit mit dem Futterbeutel sagte ihr von Anfang an sehr zu, wenn auch zunächst nur Zuhause.

Nachdem wir dann mal (tatsächlich durch Frolic und Hundewurst vom Metzger) einen Fuß in die Tür setzen konnten, war das Training mehr als anstrengend.. Als Mensch bekäme sie die Diagnose "ADHS" sowie "Lernschwäche".

Aber dennoch hat sie die Rettungshunde-Eignungsprüfung absolviert und bestanden.

 

Ihre Passion hat sie nun in der Wasserarbeit und im Zughundesport gefunden - und selbst in der Unterordnung ist sie inzwischen mit viel Freude dabei. Als wir noch in Düsseldorf wohnten, war sie in einer Rettungshundestaffel als Flächensuchhund und Mantrailer unterwegs. Auch in die Trümmersuche hat sie - im wahrsten Sinne - reingeschnuppert.

 

Mit 8 Jahren hat dann auch unser "wahnsinniges Weißes" ihre BH/VT bestanden - sogar als Tagessieger; wer hätte das gedacht?! :D

 

In der Galerie seht ihr sie im Alltag und bei der Arbeit - von ihrem ersten Tag bei uns bis heute.