HobbYzucht


Da mit dem Wort "Hobbyzucht" gerne Negatives in Verbindung gebracht wird, möchte ich diesen Teil gerne nutzen, um über die eigentliche Bedeutung aufzuklären.

 

Unter Hobbyzucht verstehen viele das unkontrollierte, planlose Vermehren von Hunden. Quasi ein Hobby wie Stricken - macht man mal so nebenbei beim Fernsehen - und reich wird man dabei auch noch!

Allen, die das darunter verstehen, empfehle ich, einen sogenannten Hobbyzüchter zu besuchen oder auch nur mal zu schauen, was für eine Arbeit gute Zucht macht.

 

Leider gibt es auch genug Vermehrer, die diesen Begriff für sich und ihre "Einmal-Würfe" nutzen. Oft liest man Dinge wie: "Wir sind nur Hobbyzüchter - keine profitgierigen Profizüchter!" oder "Die kleinen stammen aus einer liebevollen Hobbyzucht und werden deshalb ohne Papiere abgegeben!" oder ähnliches.
(Noch ein kurzer Abriss zu den Papieren: manche drucken gerne selbst etwas aus oder bezeichnen den Impfpass bereits als "Papiere". Auch hier liegt es am Käufer, sich gründlich zu informieren.)

Bei einer Hobbyzucht geht es in erster Linie jedoch um ein Hobby aus steuerrechtlicher Sicht.

 

Wenn man die Kosten, die man hat (insbesondere beim ersten Wurf einer Hündin) mit den Einnahmen des Wurfes gegenrechnet, kommt es in der Regel zu einer +/-0 Rechnung, wenn nicht sogar zu einem Minus. Daher geht man von einem Hobby / einer Liebhaberei aus.

 

Vernünftige, verantwortungsvolle Hobbyzucht hat somit NICHTS mit Vermehrern zu tun.

Leider gibt es in jedem Bereich schwarze Schafe und so liegt es am Interessenten, sich vorab ein Bild davon zu machen, was für einen Hund er gerne hätte und wo er diesen möglicherweise findet. Die Suche nach einem geeigneten Züchter dauert unter Umständen länger als ein paar Tage und macht teilweise Recherche & Hintergrundwissen notwendig.

 

Weiter unterscheidet man noch die gewerbsmäßige und die gewerbliche Zucht.

 

Gewerbsmäßige Zucht liegt (je nach Gemeinde) bereits vor, wenn man drei oder mehr fruchtbare Hündinnen hält. Dies muss dem Veterinäramt gemeldet werden und die Zuchtstätte wird überprüft.


Gewerbliche Zucht liegt vor, wenn durch die Zucht Gewinne erzielt werden. Dies muss dem Finanzamt gemeldet werden. Erzielt man keine Gewinne, muss man dem Finanzamt vorlegen, dass die Kosten die Einnahmen übersteigen.

 

Ein verantwortungsbewusster Züchter, vermehrt nicht nur munter drauf los sondern sollte auch Ahnung von der Materie haben und sich stets weiterbilden. Nach dieser Definition sind übrigens so gut wie alle Züchter im VDH "Hobbyzüchter", da eine gewerbliche Zucht nicht erwünscht ist (und Sondergenehmigungen benötigt).

 

Hier findet ihr bspw. eine kleine Auswahl meiner Seminare, Fachliteratur etc.